Vor einem Jahr waren meine einleitenden Worte an dieser Stelle noch von vielen Unsicherheiten und Fragezeichen geprägt. Wir befanden uns noch mitten in der «Corona-Krise» und wussten nicht, wie lange und wie stark unser gesellschaftlicher Alltag und somit auch unsere Wirtschaft eingeschränkt bleiben. Ohne in Freudentänze auszubrechen und zu behaupten, allen ginge es nun wieder bestens und alle Hürden seien beseitigt, wage ich es dennoch, hier und heute von einer etwas grösseren Zuversicht zu sprechen. Es ist mir bewusst: Die letzten Monate haben uns gezeigt, dass jederzeit und unerwartet neue Unsicherheiten auf uns zu kommen können. Gleichzeitig haben gerade der Mut und Gestaltungswillen der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber während der Pandemie und die Widerstandskraft der Wirtschaft vieles aufgefangen. Deshalb die Zuversicht. Und in diesem Sinne ist auch der Titel des nun vorliegenden Jahresberichts – Mut, Perspektiven, Engagement – zu verstehen. 

Das Wort «Mut» steht nicht umsonst an erster Stelle. Ohne Mut wäre die schweizerische Wirtschaft nicht so innovativ und stark geworden, wie sie es heute immer noch ist. Unser Wohlstand ist nicht einfach gottgegeben – wir haben uns diesen über Generationen erarbeitet. Denn wir haben kaum natürliche Rohstoffe wie andere Länder; unser Rohstoff ist der Fleiss, ist die Arbeit, das Wissen und eine sinnstiftende Grundhaltung. Und eben der Mut.  

Damit soll auch gesagt sein, dass wir uns nicht einfach auf unseren bisherigen Leistungen und auf dem Fundament unserer Pioniere ausruhen können. Und vor allem, dass wir uns immer wieder auf unsere liberalen Grundwerte besinnen müssen, auf diesen ist nämlich unser Erfolg aufgebaut. Wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückblicke, so habe ich schon auch gewisse Sorgen. Wir haben in dieser Krisenzeit nämlich eine starke Überregulierung von Seiten des Staats erlebt. Und uns irgendwie damit abgefunden. Verstehen Sie mich nicht falsch: Es geht nicht darum, alle staatlichen Massnahmen stets in Frage zu stellen – doch unser Fleiss und unsere Innovation werden durch ständiges Regulieren gebremst – vor allem im Kanton Basel-Stadt, wo gerne noch ein «Basel
Finish» draufgesetzt wird; als prominentestes und wohl ärgerlichstes Beispiel sei hier der Mindestlohn erwähnt. Kurzum: Wir müssen aufpassen, dass die staatlichen Übergriffe in die Privatwirtschaft nicht noch mehr zunehmen. Der freie Markt muss sich möglichst voll und ganz entfalten können. 

Unser Geschäftsbericht 2021 soll nun aber vor allem Hoffnung symbolisieren. Hoffnung auf gesunde, friedvolle und bessere wirtschaftliche Zeiten für alle Branchen, Berufe und Märkte. Hoffnung auf möglichst hindernisfreies Arbeiten. Hoffnung auf die Stärkung unseres liberalen Gedankenguts. Und Hoffnung darauf, dass sich unser Mut und Engagement auszahlen. Wir richten unseren Blick also in die Zukunft. Und doch verabschieden wir uns nicht ganz vom Bisherigen. So haben wir uns entschieden, Ihnen diesen Bericht sowohl (erneut) in digitaler, als auch (wieder) in gedruckter Form vorzulegen. Technologisierung hin oder her – uns wurde bewusst, dass viele Menschen gerne noch etwas «in der Hand» haben. Dieses Bedürfnis wollen wir nicht ignorieren. Zu einem mutigen Voranschreiten gehört eben auch der Respekt vor dem Bewährten.  

Ich möchte Ihnen, geschätzte Mitglieder, herzlich für Ihren täglichen grossen Einsatz zugunsten der Wirtschaftsregion Basel danken. Ihr Mut und Ihr Engagement sind es, die uns allen Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft verleihen. Wir hoffen, dass Sie den Willen zu diesem Engagement nicht verlieren und weiterhin – auch in schwierigen Zeiten – Vollgas geben. Und ich versichere Ihnen, dass Sie der Arbeitgeberverband Basel dabei mit Elan, Sachverständnis und auch ein bisschen Hartnäckigkeit unterstützen wird.

Herzlich,

Beat Hauenstein,
Präsident Arbeitgeberverband Basel