Jahresbericht 2021

Fünfzehnter Jahresbericht

Es soll wieder aufwärts gehen – dafür setzen wir uns ein!

Fünfzehnter Jahresbericht

Den Schalter umlegen – das ist der erste Schritt!

Vorwort

«Ohne Mut wäre die schweizerische Wirtschaft nicht so innovativ und stark geworden, wie sie es heute immer noch ist.»

Schwerpunkt

«Es ist nicht selbstverständlich, dass die Schweiz Krisen aus wirtschaftlicher Sicht bis anhin besser meistern kann als andere Länder und dass wir trotz allem eine derart hohe Beschäftigung haben.»

Leinen los, Verantwortung in die eigene Hand nehmen – und mit unternehmerischem Mut voraus!

Tätigkeitsgebiete

Dienstleistungen

Arbeitgeber investieren in unsere Region – und sichern unser wirtschaftliches Vorankommen.

Netzwerk

Jetzt ist es wichtig, die Weichen richtig zu stellen – damit unsere Wirtschaft in eine hoffnungsvolle Zukunft fährt.

Organisation

Den Mutigen eröffnen sich auch immer wieder unerwartete Perspektiven!

Saskia Schenker, Direktorin Arbeitgeberverband Basel

Mut – Perspektiven – Engagement

«Folgt eine Krise auf die andere?» Diese Frage haben wir uns alle spätestens am 24. Februar 2022 gestellt, als Russland die Ukraine angegriffen hat und mit der unfassbaren Zerstörung von Lebensrealitäten, Träumen, Familien, Arbeitsstellen und funktionierenden Infrastrukturen begann. Mit der gleichzeitigen Abschwächung des Corona-Virus ist das dominierende Thema der letzten zwei Jahre vollständig in den Hintergrund gerückt. Aus der Pandemie geblieben sind neue Erkenntnisse und Erfahrungen, im Positiven wie im Negativen. Zu den positiven gehört die Erkenntnis, wie stark und anpassungsfähig die Schweizer Wirtschaft ist. Und die Erfahrung, wie rasch Bund und Kantone reagierten, um die heftigen Auswirkungen der Covid-Massnahmen finanziell abzufedern. Die Massnahmen hatten das Wirtschaftsleben teilweise fast ganz zum Erliegen gebracht, die Perspektiven für die Arbeitsplätze in der Schweiz waren düster. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben ihrerseits alles Erdenkliche unternommen, um die Krise einigermassen gut zu überstehen. Flexibilität, rasches Reagieren und immer machen, was möglich ist, also Engagement, waren die Devise. So begann bereits während des Jahres 2021 eine Erholung in verschiedenen Branchen der Schweizer Wirtschaft. Ganz allgemein wächst die Beschäftigung wieder stark, und die Arbeitslosigkeit lag bereits Anfang 2022 auf dem tiefen Vorkrisen-Niveau. Nicht nur das, viele mutige Menschen gründeten in der schwierigen Zeit ein eigenes Unternehmen, wie Avenir Suisse im März 2022 in einem Artikel «Der Gründungsboom hält an» aufzeigt. «Hinter den Gründungen dürften neue Geschäftsmöglichkeiten gestanden haben, welche die Pandemie eröffnet hat. Beispielsweise haben der Digitalisierungsschub und Homeoffice zu neuen Konsummustern geführt», so die Autoren. Für die Wirtschaft und damit für die hiesigen Arbeitsplätze sind das gute Perspektiven.

Die nächste Krise folgte jedoch bereits ab Februar 2022, wenn sie auch völlig anders gelagert ist und die wirtschaftlichen Auswirkungen angesichts der menschlichen Tragödie in den Hintergrund rücken. BAK Economics machte aber schon im März in einer Kurzanalyse auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Wirtschaft Europas aufmerksam: Der Krieg sei «ein globaler Wendepunkt, dessen politische und gesellschaftliche Folgen sich heute wohl erst grob abzeichnen, dessen Bedeutung jedoch kaum überschätzt werden kann», so die Autoren. Gerade Europa werde bedingt durch die geographische Nähe und die engeren wirtschaftlichen Verflechtungen massgeblich betroffen sein. Hinzu komme eine erhebliche Zusatzbelastung der öffentlichen Haushalte, sei es durch die Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen, die Unterstützung der Ukraine oder zusätzlichen Investitionen z.B. für Verteidigung. Jedoch sei die Schweiz aufgrund ihrer Wirtschaftsstruktur unterdurchschnittlich von der Krise betroffen, wenn auch mit regionalen Unterschieden: «Am stärksten sind die Kantone Jura und Obwalden betroffen, am geringsten der Kanton Basel-Stadt.» 

Einmal mehr: Die Schweizer Wirtschaftsstruktur mit ihrer vergleichsweise starken branchenmässigen und geografischen Diversifikation und der hohen Bedeutung von Chemie, Pharma und Lifesciences ist zentral dafür, dass unser Land Krisen besser überwinden kann als andere. Auch die raschen Reaktionsfähigkeiten und die liberalen Arbeitsmarktbedingungen tragen dazu bei. Arbeitsplätze sind deshalb bei uns weniger gefährdet als anderswo. Gerade auch in unserer Region Basel. Dass dies so bleibt, ist alles andere als selbstverständlich.

Umso mehr lässt folgendes Zitat aus einer Medienmitteilung der SP Schweiz von Anfang 2022 aufhorchen: «Die OECD-Mindeststeuer ist nur deshalb nötig geworden, weil gewisse Konzerne Milliardengewinne erzielen, aber praktisch keinen Beitrag mehr zum Allgemeinwohl leisten.» Grossunternehmen leisten praktisch keinen Beitrag mehr zum Allgemeinwohl? Das ist alleine schon angesichts der guten Überwindung der Covid-Krise durch die Schweizer Wirtschaft eine unglaubliche Verkennung der Realität. Denn gerade die internationalen Grossunternehmen mit ihren zum Teil weniger betroffenen Produkten brachten Stabilisierung ins System. Zudem zeigen von Economiesuisse zusammengestellte Zahlen eindrücklich: Der Ertrag der Unternehmenssteuern hat in den letzten 15 Jahren in der Schweiz stark zugenommen. Die Staatsausgaben für die soziale Wohlfahrt, für Bildung und für die Vergrösserung der Bundesverwaltung wuchsen im Gleichschritt mit. Oder einfach gesagt: Das Wachstum der Staatsausgaben wurde durch die von der Linken so kritisierten Unternehmen finanziert. Ganz zu schweigen von den vielen Arbeitsplätzen, den Aufträgen für andere Unternehmen und vom umfassenden gesellschaftlichen Engagement gerade auch dieser Unternehmen. In der Ukraine-Krise zeigen Unternehmensverantwortliche wie Private grosse Solidarität – da wurden unzählige neue Projekte lanciert und es wurde in Millionenhöhe gespendet. Engagement ist das Stichwort. Aber das wird von den SP-Verantwortlichen ausgeblendet. 

Die Perspektiven für Unternehmen und damit für die Arbeitsplätze sind aber auch in der Schweiz – unabhängig von den Krisen – mit vielen Unsicherheiten und Mehrbelastungen verbunden. Die Erosion der Bilateralen Verträge, die stetige Verteuerung der Arbeitskosten, der Kampf der Gewerkschaften zur weiteren Einschränkung des liberalen Arbeitsmarkts – der basel-städtische Mindestlohn lässt grüssen – und die anstehende OECD-Unternehmenssteuerreform, welche von der Linken wiederum dazu genutzt wird, Stimmung gegen die grossen internationalen Unternehmen zu machen, gefährden den hiesigen Standort. Erst recht, wenn gewisse politische Kreise nicht einmal mehr davor zurückscheuen, Unternehmens-Bashing mit Falschaussagen zu betreiben. 

Es ist wie gesagt nicht selbstverständlich, dass die Schweiz Krisen aus wirtschaftlicher Sicht bis anhin besser meistern kann als andere Länder und dass wir trotz allem eine derart hohe Beschäftigung und tiefe Arbeitslosenzahlen haben. Dass dies weiterhin möglich ist, dafür braucht es Engagement – Engagement von Politik und Gesellschaft, damit die Perspektiven für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gut bleiben. Dafür braucht es aber auch Mut. Unternehmerischen Mut, etwas zu wagen, sich einzusetzen, Verantwortung für Arbeitsstellen zu übernehmen. Politischen Mut, sich gegen die unsäglichen Angriffe auf Arbeitgeber zu wehren und Lösungswege für die vielen Unsicherheiten des hiesigen Unternehmensstandorts zu erarbeiten. Dafür braucht es aber auch gesellschaftlichen Mut. Den Mut, die Errungenschaften der Wirtschaft nicht ständig öffentlich schlecht zu reden, sondern auch mal darauf stolz zu sein. 

 

Avenir Suisse, Jürg Müller, Basil Ammann «Der Gründungsboom hält an» 16.03.2022, https://www.avenir-suisse.ch/der-gruendungsboom-haelt-an/ 

BAK Kurzanalyse «Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Wirtschaft Europas: Welche Regionen stehen vor den grössten Herausforderungen?» 31.03.2022 https://www.bak-economics.com/fileadmin/documents/medienmitteilung/BAK_Kurzanalyse-Ukraine_Krieg_regionaleBetroffenheit.pdf