«Was ich noch sagen wollte ...»

Die monatlich erscheinende Kolumne von Arbeitgeberdirektorin Saskia Schenker zu diversen aktuellen Themen, die die Arbeitswelt beschäftigen

Auf ein erfolgreiches Berufsleben!

In den letzten Wochen haben in den beiden Kantonen Basel-Stadt und Baselland 3485 meist junge Erwachsene ihren Berufsabschluss in 185 verschiedenen Berufen geschafft. 1600 Unternehmen haben ihnen mit ihren Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern die Ausbildung ermöglicht. Passend dazu lautet der Titel des kürzlich veröffentlichten Jahresberichts 2023 unseres Verbands «Die Berufsbildung bringt unserer Wirtschaft die Fachkräfte von morgen!» Ihr kommt eine immense Bedeutung zu. Denn auch in der Schweiz, in der wir derart guten Zugang zu Bildung haben und wo jede und jeder eine Chance und Unterstützung erhält, ist es nicht selbstverständlich, dass ein Berufsabschluss erreicht wird und der Berufseinstieg gelingt. In Basel-Stadt liegt die Abschlussquote auf Sekundarstufe II mit 85.4 Prozent deutlich unter dem Schweizer Schnitt. Auch das Baselbiet liegt unter dem Schnitt, wenn auch weniger deutlich. Das hat sicherlich verschiedene Ursachen. Es gibt junge Leute, die es schwer haben im Leben und ihren Weg nicht leicht finden. Zu oft wird aber auch der nicht am besten passende Weg gewählt, sprich einfach einmal weiter in die Schule gegangen statt in eine Ausbildung, die direkt in den Beruf führt. Deshalb engagieren wir uns als Verband so stark für die Berufsbildung. Sie ist entscheidend dafür, dass möglichst viele junge Menschen einen Abschluss erreichen und den Weg in den Arbeitsmarkt finden.

Und das ist nicht nur für jede/n Einzelne/n persönlich, sondern auch für den Arbeitsmarkt wichtiger denn je: Aus der sogenannten Babyboomer-Generation sind in etwa fünf Jahren alle pensioniert. Diese Generation hat über die letzten Jahre dafür gesorgt, dass der Arbeitsmarkt über viele Berufsleute verfügte. Für diese Generation und auch für nachfolgende war es beim Eintritt in den Arbeitsmarkt alles andere als selbstverständlich, eine Stelle zu finden. Es gab viele Bewerbungen auf eine Stelle. Das hat sich stark verändert. In den nächsten 15 Jahren haben wir in der Schweiz plus 800‘000 zusätzliche Rentnerinnen und Rentner. Es kommen mit den jungen Generationen viel weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt, als ältere Menschen pensioniert werden. Heute kämpfen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber darum, gute Bewerbungen oder überhaupt Bewerbungen zu erhalten. Das Thema Fachkräfte ist zu einem entscheidenden Kriterium für den Erfolg eines Unternehmens geworden.

Für die jungen Berufsleute bedeutet dies, dass sie in eine Arbeitswelt kommen, die ihnen viele Möglichkeiten bietet. Es gibt auch fast nirgends auf der Welt eine so tiefe Arbeitslosigkeit und so gute Chancen wie in der Schweiz. Ich hoffe, die jungen Menschen haben Freude an ihren Möglichkeiten und nutzen sie. In meiner Rede an den Lehrabschlussfeiern gab ich ihnen aber auch mit auf den Weg, dass sie sich keine Sorgen machen sollen, wenn es vielleicht einmal nicht auf Anhieb klappt, oder wenn sie vielleicht einmal eine Absage erhalten. Auch in Zeiten, in welchen der Arbeitsmarkt händeringend um Fachkräfte kämpft, braucht es manchmal Zeit, dass sich die Richtigen auch finden können. Denn es muss immer für beide Seiten gut passen.

Unsere jungen Berufsleute werden in den nächsten Jahren ganz sicher eine spannende Berufswelt entdecken und diese steht ihnen jetzt mit dem erfolgreichen Abschluss offen – in ihrer ganzen Vielfalt und ihren ganzen Möglichkeiten! Ich wünsche allen 3485 Absolventinnen und Absolventen von Herzen ein erfülltes und motivierendes Berufsleben und alles Gute!

Saskia Schenker, Direktorin Arbeitgeberverband Region Basel

Monatskolumnen
Arbeitgeberverband Region Basel

Kolumne Juli 2024 zum Thema «Auf ein erfolgreiches Berufsleben!»

 

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Kolumne Juni 2024 zum Thema «Mindestlohn-Initiative BL: Rechtsgültig, aber mit erheblichen Problemen»

 

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Kolumne Mai 2024 zum Thema«Die Zukunft muss man sich erarbeiten»

 

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Die bereits erschienenen Monatskolumnen finden sie hier:

 

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